Aufgaben und Ziele
Der Fachdienst ITM tritt für die Verbesserung der Teilhabe taubblinder und hörsehbehinderter Menschen am Leben in der Gesellschaft ein. ITM ist als überregionale OBA-Fachstelle in Bayern Ansprechpartner für Betroffene, Angehörige, Interessierte und Fachpersonal im Bereich Taubblindheit / Hörsehbehinderung. Zu den Aufgaben und Zielen des Fachdienstes gehören:
Information und Beratung
Unsere Fachberater sind mit den taubblindenspezifischen Kommunikationsformen vertraut und kennen sich mit Hilfsmitteln zur Kommunikationsunterstützung aus. Sie nehmen sich Zeit für Einzelgespräch im Büro oder bei Hausbesuchen in ganz Bayern. ITM arbeitet eng mit den bayerischen Beratungsstellen für Hörgeschädigte und Blinde/Sehgeschädigte zusammen. So versuchen wir langfristige Beratungs- und Betreuungspartner für Betroffene möglichst wohnortnah zu finden.
Themen der Beratung sind unter anderem:
- Aufklärung über Taubblindheit und ihre Auswirkungen
- Taubblindenassistenz und Dolmetscher
- Informationen zu Hilfsmitteln
- Rehabilitationsmaßnahmen, z.B. Orientierung und Mobilität (weißer Stock), Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF)
- Leistungsrechtliche Fragen
- Unterstützung bei Antragstellungen
- Teilhabemöglichkeiten (Freizeit, Sport, Selbsthilfegruppen…)
- Wohnsituation, Informationen zu Wohnangeboten
Informationen über berufliche Rehabilitationsmaßnahmen
Stärkung der Selbsthilfe
Der Austausch und die gemeinsame Interessenvertretung taubblinder und hörsehbehinderter Menschen sollen gefördert werden. Aufgrund von Einschränkungen in den Bereichen Informationsbeschaffung, Kommunikation und Mobilität brauchen Menschen mit doppelter Sinnesbehinderung in der Organisation ihrer Selbsthilfe besondere Unterstützung. Der Fachdienst steht in Kontakt zu den in Bayern bestehenden Selbsthilfegruppen. Der regelmäßige Austausch ermöglicht es, die konkreten Probleme und Anliegen taubblinder Menschen wahrzunehmen und fördert die gemeinsame Interessenvertretung der Betroffenen.
Kooperation und Vernetzung
ITM steht in enger Kooperation mit seinen Partnern (BBSB, LV Bayern der Gehörlosen und BLWG). Zudem bestehen Kontakte zu zahlreichen Institutionen, Verbänden und Einrichtungen in Bayern und darüber hinaus. Dadurch soll die Angebotsstruktur für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen verbessert und ausgebaut werden.
Bildungs- und Freizeitangebote für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen
Der Fachdienst entwickelt und führt themenbezogene Veranstaltungen für Betroffene durch. Taubblinde und hörsehbehinderte Menschen können aufgrund ihrer Einschränkungen in der Regel nicht an normalen Bildungsangeboten und Freizeitangeboten teilnehmen. Sie benötigen speziell auf ihre Bedarfe zugeschnittene Angebote. Dazu zählen Ausflüge, Museumsbesuche und regelmäßige Taubblinden-Treffen. Zum Teil erfolgen spezielle Angebote in Kooperation mit anderen Einrichtungen und Institutionen.
Angebote für Fachleute
ITM bietet ebenfalls Seminare und Informationsveranstaltungen für Fachkräfte aus dem sozialen Bereich an. Dabei stehen in der Regel das Behinderungsbild Taubblindheit / Hörsehbehinderung, das Usher-Syndrom sowie spezifische Kommunikationsformen und Hilfsmittel taubblinder und hörsehbehinderter Menschen im Mittelpunkt.
Angebote für Angehörige
In den letzten Jahren verbreitete sich nicht nur die Anerkennung der speziellen Situation taubblinder und hörsehbehinderter Menschen. Auch die die Leistung vieler Partner und Angehöriger von Betroffenen rückte mehr in den Mittelpunkt. Diese Personengruppe steht oft vor großen Herausforderungen. Deshalb ist auch der regelmäßige Austausch von Angehörigen und Partnern von großem Wert und wird von ITM mit regelmäßigen Treffen und Seminaren unterstützt.
Öffentlichkeitsarbeit
Mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit soll die spezielle Situation taubblinder Menschen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Hierzu dienen unter anderem, Pressearbeit, die Teilnahme an Fachmessen und Veranstaltungen, sowie die Organisation und Durchführung eigener Veranstaltungen.
Politische Mitwirkung
Der Fachdienst ITM steht neben den genannten Kooperationspartnern in regelmäßigem Austausch mit zahlreichen Gremien, Institutionen und Arbeitskreisen, um die Belange taubblinder und hörsehbehinderter Menschen zu vertreten und mitzuwirken an der Verbesserung deren Möglichkeiten zur Teilhabe an der Gesellschaft.