Aus einer Erhebung der Projektphase des Fachdienstes ging 2009 hervor, dass es in Bayern ca. 150 taubblinde und 550 hörsehbehinderte Personen gibt. Die Dunkelziffer wurde jedoch auf 1300 geschätzt. Obwohl es seit 2016 das Merkzeichen TBL gibt, ist noch keine behördliche Statistik vorhanden.
Laut einer Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Taubblindheit gibt es bundesweit ca. 4000-9000 taubblinde und hörsehbehinderte Menschen. EU-weit geht das Europäische Parlament von ca. 150.000 hörsehbehinderten BürgerInnen aus. Anhand der Taubblinden- und Taubsehbehindertengeldempfänger (sh. Nachteilsausgleiche) lässt sich erahnen, wie viele Taubblinde und Hörsehbehinderte in Bayern leben. Dies sind insgesamt 385 Taubblindengeld-Empfänger und 49 Taubsehbehindertengeld-Empfänger (Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS), Stand: Dez. 2019). Diese Zahlen spiegeln jedoch nicht die eigentliche Anzahl aller Menschen mit Hörsehbehinderung in Bayern wider.
Durch gelegentliche Aktionen wie die jährliche „Woche der Kommunikation“ des Netzwerks Hörbehinderung Bayern oder den europaweiten Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, wird in Bayern über das Thema Taubblindheit aufmerksam gemacht. Jedoch sind noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren. ITM geht davon aus, dass etliche Taubblinde isoliert und unbemerkt in ihren vier Wänden leben.