Mit freundlicher Genehmigung von Beetz und Matthäus zitieren wir aus dem Buch „Geschichte der Bayerischen Gehörlosenbewegung von 1804 bis heute“:

„1997 wurde ein Projekt zur Integration taubblinder Menschen von der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung in Bayern e. V. (LAG SELBSTHILFE) in Zusammenarbeit mit den Betroffenenverbänden gestartet“ (Zille 2012).

2003 bis 2004 trafen sich in der Form eines Arbeitskreises 6 Vertreter der Hör- und Sehbehindertenhilfe und der Selbsthilfe und entwickelten ein Konzept für die Teilhabe und Integration taubblinder Menschen in Bayern. Nach 3 Jahren Vorbereitungszeit war es im November 2005 soweit: Das „projekt-itm“ wurde gegründet. Träger des Projekts war die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe Bayern e.V. Die Partner waren:

  • Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
  • Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.
  • Bayerischer Landesverband für die Wohlfahrt Gehörgeschädigter e.V.
  • Bayerische Gesellschaft zur Förderung Gehörloser und Schwerhöriger e.V.
  • Bayerisches Institut zur Förderung der Kommunikation Gehörloser und Hörbehinderter e.V. (heute: GIB-BLWG)

Ziel war es, zur Verbesserung der Teilhabe taubblinder und hörsehbehinderter Menschen im gesellschaftlichen Leben beizutragen. Im Einzelnen lag der Fokus zu Anfang darauf, den Versorgungsstand und Hilfebedarf der Betroffenen festzustellen und Netzwerkarbeit zwischen Einrichtungen und Selbsthilfegruppen zu stärken und auszubauen.

„Am 1. Januar 2009 wurde dieses Projekt in den überregionalen Fachdienst Integration taubblinder und hörsehbehinderter Menschen in Bayern ITM überführt.“ (Zille 2012). Somit ging ITM in die Regelförderung des Bayerischen Sozialministeriums und des Bayerischen Bezirketags über und wurde zum Fachdienst der überregionalen offenen Behindertenarbeit. Die Projektpartner sind der Landesverband Bayern der Gehörlosen, der Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenverbund (BBSB) und der BLWG. Existentiell für die Teilhabe taubblinder und hörsehbehinderter Menschen sind Assistenzleistungen. Deshalb war der Aufbau und ist der weitere Ausbau eines Taubblinden-Assistenten-Netzwerks eine wichtige Aufgabe. Der Fachdienst steht hierzu in enger Verbindung mit dem GIB-BLWG in Nürnberg, das eine Qualifizierungsmaßnahme zur Taubblindenassistenz (TBA) anbietet. Mit der Einführung des Taubblindengeldes in Bayern im Jahr 2013 ist die Nachfrage nach Assistenz sprunghaft angestiegen.“