Treffen mit Österreich
Durch die Idee und die Anrgeung von Herrn Prof. Dimmel konnten der Österreichische Taubblindenverband und der Fachdienst ITM vor einem halben Jahr einen Besuch des Österreichischen Taubblindenverbands in München organisieren.
Das Treffen der österreichischen und bayerischen Taubblinden fand von Freitag, 03.05. bis Sonntag, 06.05.2024 in statt. Ca. 35 Personen aus Österreich (Taubblinde, Taubblindenassistenten und Praktiker) und ca. 10 Personen aus Bayern (Taubblinde und TaubblindenassistentInnen) verbrachten gemeinsam ein langes Wochenende mit vielen verschidenen Programmpunkten.
Am Anfang stand der Besuch des Stammtisches FraMo am Freitagabend. Der Stammtisch war fast voll besetzt. Bei guter Stimmung fand ein lebhafter Austausch statt.
Am Samstag fuhren wir früh zum Deutschen Museum. Österreichische und deutsche Gebärdensprachdolmetscher/innen Übernahmen das Dolmetschen. Einige der österreichischen Taubblinden verstehen die deutsche Gebärdensprache. Sie schlossen sich der deutschen Gruppe an. Die 2 Museumsführer teilten uns in 2 Gruppen auf, eine österreichische und eine deutsche. Die Museumsführer führten uns durch diee naturwissenschaftlichen Bereiche und gaben uns viele Erklärungen. Es gab die Möglichkeit bestimmte Sachen zu ertasten. Die Räume des Museums sind gut beleuchtet, so dass die Taubblinden mit Sehrest gut sehen konnten. In den zwei Stunden der Führung haben wir viel erfahren.
Nach dem Museumsbesuch fuhren wir mit einem großen Bus zum Gehörlosenzentrum. Der Busfahrer ist selbst gehörlos. Bewundernswert, wie er die große Gruppe sicher durch die Stadt München fuhr.
Gegen 15 Uhr begann ein interessanter Vortrag von Beat Marchetti über seine monatelange Weltreise trotz Usher-Syndrom auf einem Kreuzfahrtschiff. Beat benutzt die Schweizer Gebärdensprache. Die die deutschen Gebärdensprachdolmetscher voicten ihn. Das klappte gut, auch wenn es etwas schwierig war, weil die Schweizer Gebärdensprache etwas anders ist als die Deutsche Gebärdensprache. Schriftdolmetscher wurde ebenfalls vorhanden. Der Vortrag dauert ca. 3 Stunden.
Beat erklärte uns gut, warum eine Kreuzfahrt eine angenehme Reisemöglichkeit für Taubblinde und Hörsehbehinderte ist. Für die Zeit der Reise wird die Kabine wie ein Zuhause. Man muss nicht so oft seinen Koffer packen und sich wieder in einem neuen Hotelzimmer einrichten. Man kennt sich aus und fühlt sich sicherer. Der lange Aufenthalt in einer Kabine bedeutet viel weniger Stress. Allerdings braucht man für eine Kreuzfahrt von 4 Monaten einen dicken Geldbeutel!
Nach dem Vortrag stärkten wir uns bei einem gemeinsamen Abendessen. Das italienische Restaurant „Locanda Tramonto“ gegenüber von GMU lieferte uns unsere bestellten Speisen. Sehr lecker!
Leider konnte Prof. Dimmel, der Ideengeber, aus gesundheitlichen Gründen nicht am Besuch in München teilnehmen. Deshalb fuhren wir – Franz Kupka, der Leiter der SHG Oberbayern, Mona Winter und Johannes Wilken vom ITM, am Sonntag, den 30. Juni, nach Linz. Wir wollten ihm dafür danken, dass er dieses Treffen zwischen den Taubblinden aus Österreich und Bayern auf den Weg gebracht hat. Er ist 95 Jahre alt, selbst taubblind und feierte in diesem Monat seinen 96. Geburtstag. Er freute sich sehr über unseren Besuch.